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Der Exodus bezeichnet die biblische Erzählung des Auszugs der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, angeführt von Moses. Diese Geschichte ist im Buch Exodus, dem zweiten Buch der Hebräischen Bibel, detailliert beschrieben und hat eine zentrale Bedeutung in der jüdischen Geschichte, Kultur und Religion. Der Exodus ist nicht nur eine Erzählung über Freiheit und Befreiung; er symbolisiert auch den Bund zwischen Gott und den Israeliten, den Beginn ihrer Identität als Volk und die Grundlage ihrer Gesetze und ethischen Werte. Die Geschichte beginnt mit den Israeliten, die in Ägypten in harter Knechtschaft leben. Gott erscheint Moses in einem brennenden Dornbusch und beauftragt ihn, sein Volk aus Ägypten zu führen. Trotz anfänglichen Widerstands des ägyptischen Pharaos, lässt eine Reihe von zehn Plagen, die Gott über Ägypten bringt, den Pharao schließlich nachgeben. Der dramatische Höhepunkt der Flucht erfolgt, als die Israeliten durch das Rote Meer ziehen, das sich vor ihnen teilt, während sie von den ägyptischen Streitkräften verfolgt werden. Nach ihrer Befreiung wandern die Israeliten 40 Jahre lang durch die Wüste, während dieser Zeit empfängt Moses von Gott die Zehn Gebote auf dem Berg Sinai, die die moralische und religiöse Gesetzgebung des jüdischen Volkes bilden. Der Exodus ist aus mehreren Gründen ein zentrales Ereignis in der jüdischen Geschichte. Erstens etabliert er die besondere Beziehung zwischen Gott und den Israeliten als sein auserwähltes Volk. Diese Beziehung wird durch den Bund bekräftigt, den Gott mit Abraham, Isaak und Jakob geschlossen hatte, und durch die Gesetze und Gebote, die am Sinai gegeben wurden. Zweitens begründet die Exodus-Erzählung die zentralen Themen der Freiheit, Befreiung und des Glaubens, die im jüdischen Gedächtnis und in der jüdischen Identität tief verwurzelt sind. Die jährliche Feier des Passahfests erinnert an den Exodus und ermöglicht es den